Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat im Rahmen einer Novellierung des Bundesjagdgesetzes und des Bundesnaturschutzgesetzes am 27. Juli einen Gesetzänderungsentwurf vorgelegt. Die vornehmlich am Klimawandel orientierten Neuregelungen haben Auswirkungen auf die Wildtierbiologie und die Wildtierhege sowie die Munitionsverwendung.

Der jagdpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Andreas Winhart, kritisiert den Gesetzesentwurf und betont hierzu:

„Wir lehnen den Gesetzesentwurf des Bundesministeriums ab, da sich die Neuregelungen an ideologiebeladene Zielvorgaben halten, denen der Realitätsbezug zur täglichen Jagd- und Forstwirtschaft fehlt.
Eine der Neuerungen betrifft das sog. Wiederladen von bleihaltiger Büchsenmunition, das bis dato nicht nur kostensparend für Jäger war, sondern zur Optimierung der Jagdwaffen verwendet wurde. Durch die anvisierte Zertifizierung der Munition wird nicht nur die Wahlfreiheit jedes einzelnen Jägers beschnitten, sondern eine reine Lobby- und Klientelpolitik zu Gunsten der Hersteller betrieben.
Die im Gesetzesentwurf vorgesehene Liberalisierung der Abschussobergrenzen z.B. für Rehwild sieht vor, dass sich ‚Jäger und Waldbesitzer, unter Einbeziehung der örtlich vorherrschenden Bedingungen, über einen jährlichen Mindestabschuss für Rehwild verständigen‘. Der Wegfall der Obergrenzen öffnet Tür und Tor für einen Missbrauch, bei dem ganze Wildpopulationen in bestimmten Jagdrevieren ausgemerzt werden könnten. Hier wird langfristig die Wildtierbiologie gefährdet und eine wirklich nachhaltige Artenvielfalt bedroht.
Die AfD lehnt den grün-ideologisierten ‚Wald vor Wild‘ -Ansatz zur Gänze ab und fordert, das ausgeglichene und der Natur gemäße ‚Wald mit Wild‘-Konzept zu unterstützen. Natur- und Tierschutz funktionieren nicht nach ideologischen Maßstäben. Wir brauchen daher Lösungen, die für Mensch und Natur gleichermaßen sinnvoll sind.“