Über 200 Lieferengpässe bei Arzneimitteln wurden heuer schon gemeldet, über 120 wurden als versorgungsrelevant eingestuft. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat im Oktober rund 540 weitere Medikamente aufgelistet, die die Hersteller nicht mehr liefern können. Die Lieferengpässe kommen mittlerweile bei den Patienten an, wie Berichte aus vielen bayerischen Regionen bestätigen.
Dazu sagt Andreas Winhart, gesundheitspolitischer Fraktionssprecher:
„Mit einem Antrag wird die AfD-Fraktion die Staatsregierung auffordern, sich auf allen Ebenen dafür einzusetzen, dass die Arzneimittelversorgung in Bayern gesichert wird. Die Ursachen für die Lieferengpässe müssen festgestellt und Wege der Abhilfe gesucht werden. Es sollte eine Prüfung geben, ob die Bevorratungsmengen in den Apotheken ausreichen, um auch längerfristige Ausfälle abzufedern. Das Rabattsystem sollte zudem hinterfragt werden, sofern es – wie in Medienberichten oft kommuniziert – tatsächlich einer der Haupttreiber des Problems sein sollte.“
Roland Magerl, ebenfalls gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, ergänzt:
„Die Pharmaindustrie muss dazu angestoßen werden, Vorkehrungen in der Bevorratung zu treffen, um keine Produktions- und Lieferengpässe entstehen zu lassen. Notfalls muss sie zu einer engpassfreien Versorgung verpflichtet werden. Außerdem muss angedacht werden, wie im Bedarfsfall Versorgungsengpässe zügig ausgeglichen werden. Eine zentrale Bevorratung kann hier genauso diskutiert werden, wie eine stärkere Vernetzung von Apotheken, Arzneimittelgroßhändlern und Pharmaindustrie, um im Bedarfsfall eine schnelle Umverteilung herbeiführen zu können. Des Weiteren muss die Staatsregierung darauf hinarbeiten, dass die Produktion wieder hauptsächlich in Deutschland und Europa stattfindet.“